Nein, nicht wirklich der erste Tag auf dieser Bank, jedoch die erste tatkräftige Umsetzung dieser Idee, den erlebten Geschichten, den ersponnenen Geschichten, - einen Rahmen zu geben, einen Platz für diese Bank gefunden zu haben (sie existiert tatsächlich) und sich hin und wieder darauf abzusetzen und zu sinnen über Vergangenes, Gegenwärtiges und vielleicht Zukünftiges.
Noch bedecken Wolken meine blaue Bank, noch versteckt die Sonne sich, als daß das Blau anregen würde, Buchstaben durch die Sonnenstrahlen, die sich auf den Brettern der Bank spiegeln, Form zu geben. Der Grundstock ist gelegt, der Platz ist vorläufig eingerichtet.
Es ist gut möglich, daß es nicht immer bequem sitzen auf der Bank heißt, so manch harte Unterlage wird es schon noch geben, jedoch auch so manchen Hauch von Zartem, das an einem lauen Sommerabend vorüberflieht. Kleine Geschichten von unscheinbarem Tagesgeschehen oder auch schwerwiegende Gedankengeschichten aus zum frühen Morgen hin neigenden Nächten. Gut - manchmal werde ich eine Blume neben die Bank setzen oder gedankenverloren ein Buch aufgeschlagen liegen lassen oder es steht ein kühles oder warmes Getränk bereit. Nicht immer werde ich die Hüterin der blauen Bank sein, nicht immer gegenwärtig, doch sauber will ich sie halten in ihrem strahlenden Blau.
Es wird Zeiten geben, da steht sie vielleicht etwas verwaist an diesem Ort und weder ich selbst noch ein vorüberschreitender Gast kann ihr Beachtung schenken. Aber wenn es dunkel wird, - sie wird trotzen und da sein, sich abzusetzen für Augen-Blicke.
Gerne steht sie auch bereit für Gäste, die sich ausruhen mögen, vielleicht ein Blatt mit Worten auf ihr vergessen, doch bitten die Blaue Bank und ich, keine Kerben in das Holz zu ritzen.
(c)Brynhild